Katamaran Training Mallorca

Erfahrungsbericht

Katamaran Training November auf Mallorca

 

Elanor – unsere Lagoon 40, Trainingsschiff und Unterkunft für die kommenden Tage, heisst uns frisch gereinigt willkommen.

 

„Der Liegeplatz ist aber eng!“ – das ist der erste Kommentar von einem Teilnehmer.

Wir übernehmen das Schiff, machen eine Vorstellungsrunde, kaufen ein und besprechen die kommenden Tage.

 

Ganz wichtig: „Welche Schwerpunkte wollt Ihr Euch setzen?“ – Das Training soll so individuell angepasst wie möglich sein.

Die meistgenannte Antwort: „Hafenmanöver“ -  Das Volumen und die Breite des Katamarans und damit verbundene Sichteinschränkungen machen das zur Herausforderung für die Segler.

 

Als Trainer versuche ich nur ins Steuer und an die Gashebel zu fassen, wenn es unbedingt notwendig ist. Fast immer reicht die Tonspur.

 

Wir beenden den ersten halben Tag damit, dass jeder am Steuer war, ein grundlegendes Gefühl für die Gashebel und die Reaktion und Trägheit des Schiffes bekommen hat. Auf dem Teller wenden – ein Kinderspiel.

 

Mit dem Herbstsonnenaufgang um 07h30 sind wir am nächsten Morgen aufgestanden, haben heiss geduscht und gefrühstückt und sind voller Tatendrang. Ein detaillierter Gang durchs Schiff und die dazugehörige Technikeinweisung finden noch vor dem Auslaufen statt. Dann geht es wieder aus dem engen Liegeplatz raus. – Diesmal schon mit viel weniger Aufregung

„Segel setzen“ lautet das Kommando. Was gibt es dabei beim Katamaran besonders zu beachten? Wie refft man? Was sind die Herausforderungen beim MoB (Mann-über-Bord) Manöver und wie löst man das auf einem Katamaran am besten? – Knoten?– Machen wir nicht! „Sollten aber im Vorfeld eines Trainings zu Hause doch nochmal geübt werden“ ist das Fazit der Crew aus den Übungen.

 

Später tauchen wir tief in die Theorie und Praxis des An- und Ablegens ein. Jeder hat eine Aufgabe. Am spannendsten ist es natürlich am Steuer.

Hier sind die Schwerpunkte beim Verständnis der Zwei-Motoren-Anlage, deren Vorteile und Grenzen. - Ein Holzmodell eines Katamarans veranschaulicht, wie der Katamaran wann reagiert. Dann geht es in die Wiederholungen mit steigendem Schwierigkeitsgrad.

 

Eine Megayacht nach der anderen, darunter auch bekannte J-Class-Yachten, laufen in den Hafen von Palma ein um in der Werft STP repariert und aufgehübscht zu werden.

Das Manövrieren um die Riesenschiffe sorgt immer wieder für zusätzliche Spannung bei den Trainingsteilnehmern.

 

Am Abend Ankern wir in einer nahegelegenen Bucht. Ankern mit dem Katamaran ist schnell abgehandelt, da nur in Nuancen anders als beim Mono. Die Wassertemperaturen erlauben es noch kurz ins Wasser zu springen und die Handhabung des Beibootes praktisch zu erlernen. Der Katamaran bietet mit seinem vielen Platz und guter Rundumsicht einen schönen Rahmen für das Abendessen.

 

Nach einer ruhigen Nacht vor Anker steigen wir in die Tiefen des Motorraumes, der Steueranlage und das Wasser- und Energiemanagement ein.

Dann geht es Anker auf und wir vertiefen das An- und Ablegen. Längsseits vorwärts, längsseits rückwärts, mit dem Heck, mit Mooring, ohne Mooring, bei günstigen, bei ungünstigen Windrichtungen. Welche Manöver funktionieren bei den meisten Bedingungen? Welches Manöver liegt mir am meisten? Was mache ich wenn es ganz dicke kommt?

 

Am Abend stehen Tapas in einer kleinen Bar auf dem Programm. Auf Mallorca kann man auch im November abends noch draußen sitzen.

 

Als Krönung zum Abschluss dann das An- und Ablegen am Anfangs gefürchteten Heimatliegeplatz. Auch das klappt! – Zwar mit Gewürge, aber da würgt der Skipper auch  Manchmal ist es wichtiger die Erkenntnis zu erlangen das ein Liegeplatz ungeeignet als es auf biegen und brechen zu versuchen. – Das ist allen klar geworden.

 

Jetzt ist es an den Teilnehmern das ganze und alleine in der Praxis umzusetzen! Nur wer irgendwann den "Sprung ins kalte Wasser" wagt wird weiter kommen.  

 

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