Segeln Liparische Inseln

Segeltörn Liparische Inseln vom 27.5. bis 2.6.06

Skipper: Uli S. und Pidder

Crew: Eka, Helga H., Helga S., Uli, Walter, Winnie

Wetter: überwiegend schön, 1 Unwetterwarnung 

Wasser: Frische Badetemperatur

Seemeilen unter Segeln: 115, unter Motor: 25

Ausgangshafen: Portorosa an der Norküste Siziliens, westl. v. Milazzo

Basis: Il Gabbiano, Stützpunktleiter: Giovanni Denaro, gechartet über: Sail & Fun Yachtcharter.

Unser Schiff: Sun Odyssey 45 "Catablue", Bj. 05, 4 Kabinen, 8 Kojen (keine Stockbetten), Lüa: 13,72, Büa: 4,37, Tiefgang: 2,05, Wasser: 450, Diesel: 240, Motor: 75 PS , Großsegel: ca. 35m², Genua: ca. 58m², 2 Steuerstände, Biminitop, Sprayhood, Lazy Jack, Elektr. Ankerwinde, Cockpit-Dusche, GPS m. Plotter, Autopilot, Windmessanlage, Echolot, VHF, CD- Player, Dinghi, Außenborder (extra)

Übergabe und Abnahme des Boots: professionell, vertrauensvoll und freundlich

Mängel: Trennwände zwischen den Kabinen sehr dünn und damit sehr hellhörig* s.o.. Stauraum immer zu knapp, bzw. zu viel Gepäck.


Yachtcharter Sizilien

Tipps für Segelcharter Sizilien


1.Tag, Samstag, 27.5.06

Ich verabrede Übergabe der Checklist für Samstag 10 Uhr. Um 11 dann gemeinsamer Check mit Giovanni: Bis auf ein paar Kleinigkeiten alles ok. Dann Großeinkauf im Supermarkt kurz vor Ladenschluss.

Um 2 stehen plötzlich Eka und Uli auf der Matte (m. Taxi von Catania). Am Abend gehen wir im Hafengelände lecker essen und sind gerade zurück, als gegen 11 Uhr der Rest der Truppe eintrudelt. Da wir schon vorher die Kabinen ausgelost und bezogen hatten, war das Gepäckchaos nicht mehr ganz so groß. 

 

2. Tag, Sonntag, 28.5.

Ausgiebiges Frühstück an Bord und Ablegen um 12.20 Uhr, Wind aus NW,2, Kurs Richtung Insel Vulcano, in Sichtweite im Norden. Fremdartige Kraterlandschaft, vegetationslos, raucht ständig, steht lt. Experten kurz vor einem Ausbruch. Porto di Levante oder Porto di Ponente ? Nr. 2 gewinnt, weil der Wind auf NO drehen sollte. Wir ankern auf ca. 4 m Sandgrund, 100m vom Ufer. Dinghi raus, Außenborder dran, Tücken der Technik, die zweite Fuhre muss rudern. Kleiner Fußmarsch vorbei am berühmten Fumarolenstrand mit der Schwefelsuhle (inzwischen eingezäunt und kostenpflichtig, ein paar Gestalten aalen sich.

Die Trattoria ist ansprechend. Fisch, Pizza, Rissotto, den meisten schmeckt's gut.

Nach dem Schlummertrunk an Bord frischt der Wind weiter auf. Anker sicher, der Abstand zu Nachbarbooten und Landmarken bleibt gleich. Gegen 23 Uhr scheint sich das Schiff von Engländern fast unmerklich Richtung Land und auf einen Cat zu bewegen. Mit Pfiffen und Lampe können wir die Crew schließlich wecken, die dann zögerlich aber dankbar weiter draußen einen neuen Ankerplatz sucht. Trotz immer stärkerem Wind und Schwell scheint unser Anker zu halten.

Alle schon in den Kojen und nach ein paar Kontrollblicken aus den Luks fällt Walter gegen 1:15 Uhr auf, dass auch wir schon relativ dicht auf den Cat zugetrieben sind. Walter sei Dank haben wir weiter Anspruch auf Rückzahlung unserer Kaution. Anker hoch und ebenso neue Position in der Bucht suchen. Das Risiko ist zu groß, wir richten Ankerwache ein. 1 ½ Std. darf jeder in der Dunkelheit bzw. Morgendämmerung das Treiben von Wind und Wellen beobachten. Bei Tageslicht umrunden wir die Halbinsel Vulcanello im Norden und können ohne Schwell ca. 500m Luftlinie von unserem letzten Ankerplatz entfernt im Porto di Levante komfortabler frühstücken. Tagesweg: Segel 25sm


3. Tag, Montag, 29.5.

Nach dem obligatorischen Schlemmerfrühstück laufen wir gegen 10.30 Uhr aus, Richtung Lipari, Lipari Stadt. Wasser fassen und Stromanschluss für 3 Std.= 17 €.

Lipari ist ein quirliges Städtchen mit netten Altstadtgassen, einem wuchtigen Kastell und attraktiven Boutiquen. 

An weißen Bimssteinhängen vorbei , passieren wir die größte der Liparischen Inseln (8 x 5 km), wo wir gerne auch noch die malerisch gelegenen Ankerbuchten besucht hätten, die nur mit dem Boot zu erreichen sind. Hier findet man auch noch die letzten Taucherparadiese des Mittelmeers. 

Weiter nach Salina. Sie gilt unter Kennern als die schönste und eigenwilligste der 7 Inseln. Hier sollen die besten Kapern wachsen und die süßen Trauben des Dessert-Weins Malvasia. Sie steht übrigens auf ausdrücklichem Wunsch der Bevölkerung unter Naturschutz.

Wir erreichen Marina Salina, mit einem der wenigen Häfen. Der ist fast belegt, von Nachfahren der Sarazenen mit Kopftuch und "Säbel zwischen den Zähnen" erstaunlich freundlich und sizilianisch verwaltet. Duschen ok. Restaurant "La Cambusa", lecker Merluzzo, Spaghetti con Vongole, Wein gut, aber zu teuer.

Tagesweg: Segel 15sm, Motor: 5 sm


4. Tag, Dienstag 30.5.

Bei Wind 2-3 sind wir gegen 10.30 Uhr auf offener See, Ziel Panarea, die kleinste der Äolischen Inseln.

Sobald wir aus der Abdeckung von Salina kommen, pfeift plötzlich der Wind mit 5 bis 6 Beaufort in die Segel. Wir üben reffen!!

Trotz der Beschreibung im Kramer Hafenführer können wir nördlich der Mole in S. Pietro wegen der Fischerboote und der heranbrausenden Tragflügelboote, der Aliscafi, nicht festmachen. Wir segeln in eine geschützte Bucht: Cala di Zimeri. Ein paar Liegestühle sind belegt, einige Wanderer besuchen die prähistorische Siedlung auf dem Capo Milazzese über uns. Kleiner Spaziergang durch die gewundenen Gässchen von S. Pietro mit reizenden weiß getünchten Ferienhäusern und liebevoll von Gärtnern gepflegten Gärten mit mediterraner Bepflanzung. 

An Bord wird aufgetischt: Rührei mit Speck, Schinken u. Tomaten (Winnie) und secundo piatti: Spaghetti Marinara (Helga S.)

Tagesweg: Segel 15sm, Motor: 5 sm


5. Tag, Mittwoch, 31.5.

Eka und Uli fahren die 2sm mit dem Dinghi bis S. Pietro: Pane fresce, tomati und uove, die restl. Crew freut sich. Tagesziel, 10.30 Uhr: Stromboli.

Wir wollen ihn umrunden. Wind aus NW, idealer Kurs. Ein Schlag, an Strombolicio vorbei bis S. Vincence. Kurze Kaffeepause, Uli holt m. Dinghi etwas von dem berühmten schwarzen Lavasand. Wir umrunden den Stromboli und fahren unter Motor langsam an seiner NW-Flanke entlang und sehen ihn auch tatsächlich rauchen und sprutzeln. Er ist mit mehreren kleineren Ausbrüchen pro Stunde Europas aktivster Vulkan. Schade, dass wir den Lavahang, die Feuerrutsche, die Feuerfontänen nicht bei Dunkelheit sehen können.

Zurück nach Panarea, Wind 3 aus W bis NW, hohe Wellen, leider überwiegend bedeckt, dadurch etwas kühler.

In unserer Traumbucht, Cala di Zimeri, fällt wieder der Anker. Fußmarsch ca. 2km bis S. Pietro mit seinen kleinen engen Gässchen, reizenden Geschäften und Restaurants. Witzig die Dreiräder mit Ladefläche, die gerade durch die Gassen passen. Leckeres Essen in einer gut geführten Trattoria mit Blick aufs Meer. In der Dunkelheit Fußmarsch zurück und Transfer mit Dinghi.

Tagesweg Segel 30 sm, Motor 5 sm


6. Tag, Donnerstag, 1.6.

Nach Unwetterwarnung auf meinem Handy beschließen wir, einen sicheren Hafen anzulaufen: nochmals Marina di Salina. Auslaufen 10 Uhr, Wind aus W 5 Beaufort, starke Wellen. Wir fahren unter Motor: Schlingern oder Schläge? Lieber Schläge, als das Frühstück wieder loswerden.

Es regnet, aber dank Sprayhood können wir alle an Deck bleiben. Wir sehen dankbar schon den Hafen, der jedoch total belegt ist. Gerade noch ein freier Platz, einparken, geschafft, doch wir müssen dem Sarazenen-Anführer gehorchen und umlegen. Ob das Wedeln mit einem kleinen Geldschein geholfen hat? Nachfolgende Boote müssen den Hafen wieder verlassen. 

Tagesweg : Motor 15sm


7. Tag, Freitag, 2.6.

Wir legen schon um 9:30 Uhr ab. Eka und Uli haben für 18 Uhr ein Taxi zum Flughafen bestellt. Idealer Wind aus West, scheint stärker zu werden. Vulkano in Lee oder Luv passieren? Also Lee. Wir geraten in ein kleines Flautenloch, doch bald geht's weiter Kurs Portorosa. Reff in Genua und Groß, dann Genua alles raus. Boot läuft gut, die Wellen werden höher und höher, die Gischt kommt über Bug.

Wir laufen gegen 16 Uhr in unserem Heimathafen ein. Beim Checkout ist alles ok. Wir verabschieden Eka und Uli und speisen ein letztes mal in der Hafen- Trattoria, mit ein wenig Wehmut.

Tagesweg: Segel 30 sm


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