Törnbericht Äolische / Liparische Inseln 30.9. bis 6.10.2006

Yachtcharter Sizilien

Tipps für Segelcharter Sizilien

 

30. September         

Morgens um 3 Uhr raus aus den Federn, mit Wolfi ab nach Stuttgart an den Flughafen. Todmüde, am Vorabend bis in die Puppen noch gearbeitet, alle Emails beantwortet etc...

Um 6 Uhr geht unser Flieger, über Mailand nach Catania. Kommen am frühen Nachmittag bei über 25° an und warten auf den Rest der Crew. Dietmar und Erhard aus Frankfurt und Ferdi und Dieter aus Hannover. Der größte Teil geht schon seit 12 Jahren so auf Törn, nur Dietmar ist neu an Bord. Um 16 Uhr sind wir komplett und der Fahrer bringt uns nach Portorosa, unserem Stützpunkt. Wir werden freundlich und mit Drinks empfangen. Zum Einchecken ist es zu spät, aber wir können an Bord unserer Oceanis 393, Bj 2002 und unser Gepäck einräumen. Zum Einkaufen im nahen Supermarkt reicht es auch noch. Danach gehen wir ?beim Italiener? Pizza essen und fallen nach einigen Schlummerdrinks müde in die Kojen.

1. Oktober                

Nach dem Frühstück Check Inn, Behebung einiger kleinerer Mängel und um kurz vor 11 Uhr legen wir ab. Unser Ziel ist die erste Liparische Insel, Vulcano. Wetter ca. 26°, Wasser ca. 24°, Wind 2 - 0. Also z.T. Segeln, z.T. Jockel. Zwischendurch Badepause. Um 17 Uhr sind wir im Porto die Levante fest. Wir beschliessen, heute noch unseren ersten Vulkan zu besteigen, den Crateri Vulcano, 293 m hoch und beeindruckend mit seinem Durchmesser von über einem Kilometer. Muss einen mächtigen Knall gegeben haben, als der von über 10000 Jahren ausgebrochen ist. Am unteren Kraterrand tritt Schwefeldampf aus, der uns das Atmen schwer macht. Vom oberen Rand haben wir einen herrlichen Ausblick auf die Liparischen Inseln und Siziliens Ätna.

Abends kocht Dietmar Rissotto, alle überleben, er darf nochmal. Überhaupt zeigt sich unser neues Crewmitglied vielseitig begabt, er ist obwohl Ingenieur auch technisch gut drauf.

2. Oktober                

Nach dem Frühstück kurzer Landausflug mit einem heilenden Bad im warmen Schlamm am Ufer des Vulcano, alle sehen lustig aus mit den schlammverschmierten Körpern.

13 Uhr legen wir ab nach Panarea, drehen aber bald ab nach Lipari, da der Stecker der Ankerwinsch defekt ist, um dort Ersatz zu beschaffen. Lipari ist voller Leben, eine typische italienische Hafenstadt. Nur leider ist kein Ersatz zu bekommen, also müssen wir mit Bordmitteln improvisieren. Wir segeln weiter und erreichen gegen 17 Uhr Panarea. Panarea ist DIE Urlaubsinsel für reiche Neapolitaner, die sich hier Fderienhäuschen bauen oder mieten. Im Sommer muss die Hölle los sein, jetzt ist es schon recht still.. Hübsche weisse Häuser, viel Blumen, keine Autos (nur mit Elektroantrieb, auch das Polizeiauto), aber Mopeds und teure Kneipen.

3. Oktober                

Weiter segeln bzw. motoren wir bei überwiegend wenig Wind nach Stromboli. Wir liegen mitten in einer stabilen Hochdruckzone und das erklärt die Flaute. Vor Piscita an der Nordseite von Stromboli ankern wir, ein kleiner Ort, früher wohl ein Fischerdorf, heute sicher auch viel Tourismus. 5 Crewmitglieder beschliessen, den Crateri Stromboli zu ersteigen. Dieter macht Ankerwache und Matrazenhorchdienst.

Nach gut 2 Stunden sind wir oben, über 900 m hoch und geniessen einen phantastischen Blick auf die Inseln, auf Sizilien und erahnen im Dunst sogar das Festland. Die Caldera hat mehrere Krater, die unterschiedliche Sachen ausspeien: Dampf, Schwefelgase, Rauch, Schlacke und kleine Lavastückchen.

Auf dem Rückweg zum Schiff tun wir was gegen den Durst und geniessen dann das Abendessen an Bord. Gegen 21 Uhr geht der Anker hoch und wir laufen zurück nach Panarea. Mit beeindruckenden Bildern vom feuerspeienden Stromboli, wohl dem ältesten Leuchtturm des Mittelmeers.

4. Oktober                

Nach dem Frühstück, das Wetter ist immer noch herrlich, motoren wir nach D?tillo, einer Panarea vorgelagerten Felseninsel und schnorcheln dort. Skipper macht leider Bekanntschaft mit einer Feuerqualle.

Danach motoren wir weiter nach Salina. Auch hier nachmittags wenig los. Nur eine offene Eisdiele finden wir am Nachmittag. Trotzdem gefällt es uns hier, gerade weil es so ruhig und verschlafen scheint.

Auf dem weiteren Weg nach Lipari sammeln wir unterwegs an einem Strand Bimstein und Obsidian und erreichen gegen 19 Uhr die Marina von Lipari. Ca. 2 km vom Zentrum entfernt bietet sie Platz für ca. 500 Schiffe und hat keine sanitären Anlagen!!!

Wir pilgern in die Stadt, was trinken und was essen. Erhard hat von einem Fischlokal gelesen das sehr gut sein soll. Der Schwertfisch ist zwar lecker, aber deutlich überteuert. Danach begeben wir uns noch ins quirlige Nachtleben von Lipari, am Hafen und in den Strassen ist der Bär los, viele nette Kneippen und Strassenlokale laden ein. So kommen wir erst spät zum Schiff zurück.

5. Oktober

Immer noch kein Wind, wir beschliessen das wohl berühmte und auch sehr gute Archäologische Museum zu besuchen. Es zeigt die geologische und menschliche Geschichte der Liparischen Inseln, die im Laufe der letzten Jahrtausende mehrfach von Katastrophen heimgesucht wurden. Unter etlichen Metern Vulkanasche stecken noch heute viele Geheimnisse.

Nachmittags laufen wir zurück nach Vulcano, es zieht zu und wird kühler. Ankern vor Vulkano, nachts kommen Wind und Regen. Vom Nachbarboot bekommen wir eine Wetterwarnung für den Tag von 8 Bft.

6. Oktober                

So beschliessen wir, nach dem Frühstück nach Portorosa zurück zu segeln und sind nach einer Woche um 17 Uhr zurück im Ausgangshafen. Es regnet.

Fazit:                         

120 sm, davon ca. 80 unter Motor, weil wenig Wind. Die Liparischen Inseln haben uns gut gefallen, sie bieten kurze Wege und viel Abwechslung, 2 Inseln haben wir gar nicht angelaufen uns so glaube ich, könnte ich es hier auch gut 2 Wochen aushalten. Das Revier erscheint uns auch sehr Familien-freundlich.

7. Oktober

Nach dem Auschecken kommt unser Mietwagen, mit dem wir zum Flughafen Catania fahren. Allerdings durch die Berge am Fuße des Ätna vorbei. Wir lassen uns Zeit bis zum Nachmittag, da unsere Flüge erst gegen Abend starten. Catania ist leider eine sehr schmutzige Stadt, deren Besuch uns nicht sehr anmacht.

 

In Memorian:            

Im Januar 2008 verstirbt Dietmar, unser Bordkoch und Techniker an einem bösartigen Tumor. 

Es war sein letzter Törn, wir werden ihn vermissen.

 

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