Törnbericht Karibik 26.Mai bis 12. Juni 2006

Törnbericht ab Martinique Le Marin - Anse Noir - Fort de France - St. Pierre - Point du Bont - Petit Anse - Anse de Pitons - Wallilabu Bay - Bequia, Friendship Bay - Canouan, Charlestown - Tobago Cays - Mopion - Clifton Harbor auf Union Island - Admirality Bay vor Port Elisabeth - Chateaubelair - Marigot Bay - Rodney Bay

Yachtcharter Karibik

Segeln Karibik

 

26. Mai

Wir, d.h.Susanne, Julia, Sebastian und Mike der Skipper erreichen am Nachmittag den Flughafen Mulhouse. Fliegen über Paris nach Fort de France, der Hauptstatdt von Martinique. Erreichen nach Flug und Autotransfer gegen 17 Uhr Ortszeit unser Schiff, eine Sun Odysee 35, Bj 2003. Bringen unser Gepäck an Bord und gehen zum ca. 1 km entfernten Supermarkt zum Einkaufen. Sind um 20 Uhr zurück, es ist stockfinster. Verstauen alles und nach einem Rumcocktail und was zum Essen fallen wir in die Kojen.


27. Mai

Alle sind um 6 Uhr wach, "Jetlag". Nachts hatte es einige Schauer, d.h. Luke zu, Luke auf, entweder nass werden oder ersticken unter Deck. Checken morgens das Schiff, alles okay und laufen um 11.30 aus. Draussen Segel hoch, Wind 4-5, Schiff läuft halbwind gut. Wir wollen nach Norden, nach Domestique und Guadeloupe.

Laufen bei heißen 35° am Rocher du Diamont vorbei, einem einsamen Felsen vor der Küste, der einmal erobert wurde, weil die Besatzer sich mit Rum betrunken haben und so leicht überrascht wurden. Segeln mit 1-2 Badepausen (Wasser 31°) bis Anse Noir, einer kleinen Bucht mit ein paar Hütten, einem Steg und sonst nix. Anker auf Sand. Schnorcheln ist angesagt.


28. Mai

Wieder früh auf, legen 8 Uhr ab, Kurs Nord, überwiegend unter Motor, da in Lee der Insel wenig Wind ist. Gehen vor Fort de France vor Anker, Landgang. Schöne Stadt, französisches Flair mit karibischer Farbe.

Sonntag,11 Uhr, d.h. Kirchzeit - nix los auf den Strassen, alle Welt im Sonntagstaat in der Messe. Mitten in der Stadt ein Blumenmarkt, Farben satt. Und ein Park mit einer Büste von Napoleons Frau Josephine, mit abgeschlagenem Kopf.

Nach Mittag gehen wir nach einem Bad um den Schweiss los zu werden Anker auf und segeln weiter Richtung Norden. Immer an der Wand lang, sprich an der Leeküste von Martinique - Ein Wechsel von Stränden, Felsen, kleinen Ortschaften, Plantagen und Urwald, und alles in satten Farben.

Um 15.30 liegen wir vor St. Pierre fast ganz im Norden von Martinique vor Anker und machen uns fertig zum Langang. St. Pierre ist rel. jung, der alte Ort wurde vor ca. 100 Jahren von einem Vulkanausbruch komplett vernichtet. Wir machen einen Stadtbummel und geniessen später den Sonnenuntergang am Starnd.

Ich schlage mir so die Ferse an, dass ich fast nicht mehr gehen kann. Das verändert unsere Törnplanung, wollten wir doch auf Domenica im Urwald wandern! Pustekuchen. Unsere Kinder Sebastian und Julia sind tieftraurig? Sie wollten eh in den Süden, Island hopping machen. Okay, alles wieder retour, ab nach Süden.


29. Mai

9 Uhr Anker auf, Ferse schmerzt reichlich, zurück nach Le Marin ganz im Süden von Martinique, denn der Travellerschlitten hat sich zerlegt und der Benzinhahn vom Aussenborder leckt wie ein Sieb.

Unterwegs angeln wir mit unserer Schleppangel einen kleinen Barracuda, der uns ein leckeres Abendessen beschert.

Wir versuchen in Point du Bont, einer rel. neuen und schönen Marina gegenüber von Fort de France Ersatzteile zu bekommen - Fehlanzeige. Alle Geschäfte haben zu und als sie dann auf haben, ist zwar ein teurer Bezinhahn zu bekommen, aber kein Ersatzteil für den Travellerschlitten, der alle Kugeln verliert.

Also doch weiter nach Le Marin. Aber erst Mal nach Fort de France über die Bucht, beim Zoll ausklarieren. Nach ca. 1,5 Stunden habe ich den Zoll gefunden. Außer noch zwei Skippern, die das Gleiche wollen wie ich, ist keiner da und nach einer weiteren halben Stunden erklärt sich ein Polizist, der sein Büro direkt daneben hat, bereit unsere Papiere abzustempeln. Nur nicht ärgern, wir sind ja in der Karibik, da geht alles etwas anders.

Segeln an diesem Tag noch bis Petit Anse, einer schönen kleinen Bucht, wo wir aber erst um 19 Uhr festmachen, eigentlich verboten. Man sollte bis ca. 17 Uhr, spätestens 17.30 seinen Liegeplatz haben, da bei tiefstehender Sonne die Riffe nicht mehr zu sehen sind und die Gefahr besteht, aufzulaufen.


30. Mai

5.30 Uhr !!! Anker auf, ab nach Le Marin (und das im Urlaub). Um 9 Uhr sind wir dort, Traveller und ein abgescherter Splint im Aussenborderschaft werden repariert und ab geht's Richtung Süden.

Wind von Backbord, Stärke 4-5, 7-8 kn Fahrt, 35°Luft, 31°Wasser, endlich Urlaub. Segeln wie in Trance, zwischen Martinique und St. Lucia brist es auf um 6 Bft., Schaumkronen und gleissende Sonne. Wir segeln bis Anse de Pitons und machen zwischen den zwei beeindruckenden Vulkankegeln an einer Mooring fest. Vor uns eines der teuersten Ressorts der Gegend (so ca. 10000 US $ pro Person und Woche).

Wir bleiben an Bord, wie immer ein Sundowner im Cockpit, dann wird was gebrutzelt und sitzen noch gemütlich im Cockpit. Wir gehen früh ins Bett. Segeln und der plötzliche Sonnenuntergang machen wohl müde.


31. Mai

Wir verlassen St. Lucia ohne Zoll Richgtung St. Vincent. In der Düse zwischen den beiden Inseln ist reffen angesagt. Wetter und Temperaturen wie gehabt. Die Sonne ist heftig, Faktor 20 ist gut angesagt. Gegen 15 Uhr erreichen wir eine sehr bekannte Bucht auf St. Vincent: Wallilabou.

Hier wurde ein Teil von "Fluch der Karibik" gedreht, mit Einheimischen als Komparsen. Sofort werden wir belagert von Bötchen und Surfboards mit Einheimischen, die uns Gewürze, Früchte etc. verkaufen.

Hier gehen wir an eine Mooring (40 US $), gehen schnorcheln (vbF = viele bunte Fische) und klarieren beim Zoll ein. St. Vincent and the Grenadines für eine Woche 100 US $. "Welcome to paradise".

Wir machen einen Landausflug in den Urwald zu einem Wasserfall der im Reiseführer beschrieben wird. Er erweist sich als ca. 2 m hoch und ein Einheimischer badet gerade darin.


1. Juni

Wir legen nach dem Frühstück ab. Gott sei Dank mit gutem französischem Kaffee und hüpfen von Insel zu Insel. So haben wir uns das karibische Flair vorgestellt.

Bequia, Friendship Bay, wo wir eigentlich schnorcheln wollen, aber vor lauter Welle nicht ans Aussenriff kommen, danach nach Mustique, die früher mal Mosquito hieß, bevor ein Engländer sie zu einem Domizil der Reichen und Schönen dieser Welt gemacht hat.

Wer was auf sich hält, hat hier ein Haus, ob Prizess Margaret oder Madonna oder.... Ist aber schön hier, alles sehr gepflegt, die Leute lachend und zufrieden (na klar, jeder der 4000 Kariben hier hat einen Job, oder er fliegt von der Insel).

Wir fahren mit einem Elektroauto über die Insel und suchen uns eine Villa zum Kaufen aus. So ab 2 Mio geht das. In der Ankerbucht kann man wunderbar schnorcheln, das Riff ist ganz nahe.


2. Juni

Am nächsten Morgen geht es weiter nach Canouan, nach Charlestown. Landgang: typisch karibisch - viele  Häuschen, Holz und möglichst bunt und z.T. richtig kitschig. Alles ist relaxed, Steelbands dröhnen aus Ghettoblastern.

Abends Drinks und riesige Burger mit Pommes am Strandhotel (132,-- US $ für 4 Personen), danach an Bord. Die Mooringboje kostet zwischen 20 und 40 US $ pro Nacht. Ankern kostet nichts, aber manchmal ist der Grund so, dass nur die Mooring hält. Ausserdem ist es gut für das Riff.


3. Juni

Fahren morgens an Aussenriff, zum Schnorcheln und baden. Herrlicher Platz, direkt hinter dem Riff mit Blick auf die Aussenseite des Atlantik.

Segeln weiter bis zu den Tobago Cays, einer Reihe kleiner und idyllischer Inseln. Weißer Sand unterm Schiff, Palmen am Strand, das Riff vor uns, Meeresschildkröten unter uns. Wirklich fast wie im Paradies. Wir bleiben über Nacht, obwohl es recht windig ist. Der Anker hält.


4. Juni

9 Uhr Anker auf, natürlich nach einem Morgenbad, ein inzwischen liebgewonnenes Ritual. Kurs Mopion, die kleinste Insel in den Cays. Ca. 100m Sandhaufen, nur ca. 2 Meter hoch und mitten drauf ein Bast-Sonnenschirm, das wars. Sieht schon lustig aus, so mitten im Meer.

Bade- und Schnorchelpause. Mittags weiter nach Palm Island, die mondäne Insel in den Cays. Es ist ein Hotelressort, so 600 bis 1000 US $ pro Nacht. Yachties sind wohl nicht gerne gesehen, werden rel. arrogant abgefertigt.

Also segeln wir weiter nach Clifton Harbor auf Union Island. Wollen einkaufen, aber geht nicht, Sonntags ist alles zu. Aber abends ist Fest angesagt, weil am nächsten Morgen eine Regatta starten soll. Musik bis in die Morgenstunden, na was die wohl zusammensegeln danach.


5. Juni

Shopping am Morgen mit Erfolg wiederholt, Obst, Gemüse und Salat vom Markt und T-Shirts. Gegen Mittag legen wir ab Richtung Nord. Müssen etwas kreuzen um Bequia vor dem Bug zu haben. Diesmal gehen wir in die Admirality Bay vor Port Elisabeth. Viele Yachten hier und an Land ist auch was los. Hat sogar eine shopping mile und die Kinder können ins Internet und mit ihren Freunden chatten.


6. Juni

Vor dem Ablegen muss Sebastian in den Mast, Großfall klarieren, das sich irgendwie um die auf halber Höhe befestiget Deckslampe gewickelt hat. Danach legen wir ab und laufen wieder recht hoch am Wind nach St. Lucia.

Tschüss Grenadines, ihr habt uns gut gefallen. Wir wollen eigentlich nach Kingston Town, der Hauptstadt im Süden von St. Vincent, aber da pfeift es uns mit 7 bis 8 Bft. aus dem Loch entgegen und ruhige Anker- oder Mooringplätze sind nicht zu sehen. Bei dem Wind habe ich keine Lust zu ankern und so segeln wir weiter wieder nach Wallilabou. Allerdings nur zum Ausklarieren und dann geht es noch zwei Buchten weiter, nach Chateaubelair.

Hier liegen wir 50 m vom Urwald weg mit entsprechender Beschallung. Kurz nach dem Ankerfall kommt ein Einheimischer auf einem uralten Tencate Surfbrett vorbei und will was verkaufen. Wir wollen nicht, weil wir noch zu viel an Bord haben, aber geben ihm ein paar Pakete Nudeln mit. Vermutlich wollte mit dem Verkauf sein Abendessen finanzieren. Er rudert freudestrahlend zurück.


7. Juni

Anker auf Richtung St. Lucia, zwischen den Inseln ist wieder reffen angesagt und wir brauchen ziemlich viel Höhe, um unser Ziel, Marigot Bay zu erreichen. Eine der letzten Mangrovenbuchten, ein Paradies für Jungfische. Leider wird kräftig gebaut, ein großes Hotelressort mit Marina. Sonst nix los, keine Einkaufsmöglichkeiten, die sind im 3 km entfernten Ort oben am Berg. Aber Zoll und Sprit gibt es hier. Also ein- und ausklarieren und Tank vollmachen.

Trotz Wind brauchen wir rel. viel Diesel, da der Motor täglich ca. 1,5 Stunden laufen muss, um die Batterien für den Kühlschrank zu füllen. Abends ist Pizza essen in der Bucht angesagt, mit herrlichem Blick aufs nächtliche Meer.


8. Juni

Am nächsten Morgen besichtigen wir mit dem Dinghi die Mangrovenbucht bevor wir Richtuing Rodney Bay ablegen, der Hauptstadt von St. Lucia im Norden der Insel. Rodney Bay hat eine in einer Lagune versteckte Marina,  in die wir für 3 Stunden gehen uncd Strom bunkern (22 US $). Wir besichtigen den Ort, überstehen ein plötzliches Gewitter und gehen pitschnass im Supermarket einkaufen.

Danach verziehen wir uns in die große Bucht, besichtigen kurz vor Sonnenuntergang das alte Fort auf dem Hügel vor der Stadt, das früher auch die Meerenge Richtung Martinique beherrscht hat.


9. Juni

Letzter Tag auf See, morgen abend geht es nach Hause. Inzwischen hat die Fussball-WM wohl schon angefangen. Wir segeln durch die Passage zwischen St. Lucia und Martinique, überrollt von 2 Gewitterschauern, die aber harmlos sind und den Vortei haben, dass das Schiff sauber wird.

Kurz vor Le Marin machen wir vor dem Club Med zum Baden halt und fahern dann zurück in den Hafen. Abends ist essen gehen angesagt im Restaurant beim Hafen, eine letzte Nacht an Bord, dann wird am nächsten Tag ausgecheckt. Wir lassen uns noch einen halben Tag an einen Strand fahren und am späteren Nachmittag geht's zum Flughafen.

Fazit: Über 400 sm ohne eine einzige Wende, das meiste unter Segel, Karibik ist schon schön, aber nicht überall, sondern eher punktuell und es ist in Anbetracht des Lohnniveaus ziemlich teuer. Im Juni ist es ausserdem sehr heiß, an Land ging das Thermometer schon an und z.T. über 40° Cesius. Auf dem Schiff, im Wind ist es dagegen gut auszuhalten, weshalb wir rel. wenig Landausflüge gemacht haben.


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