Törnbericht Kroatien / Kornaten ab Marina Kornati in Biograd

1. Tag Samstag, 05.07.2014

Marina Biograd - ACI Marina Skradin ca. 30 sm

Hinflug mit der 8-köpfigen Männer-Crew von Friedrichshafen nach Zadar, Ankunft bereits um 0800, weswegen wir die 150,- EUR/Servicegebühr in Kauf genommen haben, um garantiert vor 1300 den Hafen verlassen zu können. Der Einkauf (kleiner, schlecht sortierter, teuerer Laden in der Marina, ein wenig außerhalb mit Taxi zum Lidl, 1km, deutlich besser) lief parallel zur Schiffsüberabe, die kurz und kanckig, aber ok war. Wir segeln dieses Jahr eine Hanse 495, die für jeden von uns bezüglich Handhabung und Technik Neuland bedeutet hat. Nach der Begutachtung der Segel, dem Einräumen des Proviant hieß es bereits um 1130 Leinen los. Bei südöstlichem Wind, 2-3 Beaufort, gutem Wetter, segeln wir bei bester Stimmung mit durchschnittlich 5 kn unserem Ziel, der ACI Skradin entgegen. In Sibenik holen wir die Segeln ein, um die traumhafte Fahrt unter Motor bis zur Marina fortzuführen. Mit unserem hohen Mast von 22,10 m wird es bei einer Brücke verdammt eng, hatte ich zu seitlich angesteuert, bzw. unterschätzt. In der ACI hatten wir bereits aus Deutschland Tage zuvor online einen Liegeplatz reserviert/bezahlt, hat problemlos funktioniert. Da ich zum ersten Mal in Kroatien gesegelt habe, wollte ich auf Nummer sicher gehen und nicht vor vollen Häfen kapitulieren müssen. Der Liegeplatz hat ca. 115,- EUR gekostet. Abends sind wir in ein empfohlenes Restaurant gegangen um hervorragenden Fisch zu essen. Restaurants/Lokale gibt es genug, auch der Absacker auf dem Weg zum Boot in der Hafenbar war sehr gut und gemütlich. Ein guter Beginn...


2. Tag Sonntag 06.07.2014

Marina Skradin - Primosten (Hafenpier), ca. 26,5 sm

Nach einem kurzen Einkauf hieß es bereits um 0930 nach einem leckeren Frühstück wieder Leinen los. Wir haben einen kurzen Trip nach Primosten vor uns, es ist wolkenlos, ruhige See und durchschnittlich 3-4 Beaufort erwarten uns. Nach dem wir am ersten Tag wenig Zeit hatten, lernten wir das Boot bei diversen Manövern, u.a. Ablegen über Heckleine, Mann über Bord, etc. besser kennen. Die selbsttätige Wendefock macht uns segelhungrige Männer zu schaffen...zu wenig Arbeit an Bord, weswegen wir beginnen, öfters zu halsen. Einen ruhigen Ankerplatz haben wir unterwegs auch gefunden, in der Bucht von Luca Grebastica. Eine Stunde baden und schnorcheln, danach eine schöne Portion Nudeln und weiter geht es. Bei gutem Wind und diversen Spaßwenden versuchen wir es am Hafenpier. Über Funk und Mobil erreichen wir niemand über den Tag hinweg, aber kuzr bevor wir dort sind, bekommen wir über Funk Bescheid, dass wir anlegen können. Hat der Mann am Pier natürlich nicht so mitbekommen. Nach kurzer Diskussion haben wir vor dem Hafen geankert und 30 min später konnnten wir gekonnt anlegen. Die Hafengebühren waren mit 55,- EUR günstig. Primosten ist eine wunderschöne kleine Stadt mit vielen Restaurants und herrlichem Panorama. Wir haben in Hafennähe sehr guten Fisch gegessen und sind anschließend nach einem Rundgang über den Berg (ein Muss) in einer Bar gelandet. Eine kleine Kampftruppe machte sich dann auf zu dem lägendären Club Aurora, der mit dem Taxi schnell erreichbar ist. Sonntags wenig los, aber Schaumparty...wir hatten mächtig Spaß, auch wenn wir für diese Geschichte ein wenig zu alt waren...nur Jungvolk (18-25) anwesend. Zurück in Primosten waren wir noch im Irish o. English Pub, gute Stimmung bis zum Rauswurf gegen 0300/0400.


3. Tag Montag 07.07.2014

Primosten - Vrulje/Kornati Konoba Ante ca. 32sm

Um 0930 heißt es nach einem Frühstück an Bord Leinen los in die Inselwelt der Kornaten. Gutes Wetter und ein guter Wind begleiten uns, so dass wir mit 5-7,5 kn (FüG) unterwegs sind. Wie in den Tagen zuvor müssen wir nicht kreuzen und der Wind bläst uns gen Norden. Die Inselwelt begeistert uns und wir sind bester Laune. Unterwegs, ca. 10 sm vor Vrulje, legen wir einen kurzen Stopp zum Baden und zu einer Kleinigkeit zum Essen ein. Für die Konobas in Vrulje (glaube 3) gibt es verschiedene Telefonnummern...nützen aber nichts, es ist reiner Zufall jemanden zu erreichen. Wir hatten Glück, wir wurden irgendwann von der Konoba Ante zurückgerufen und haben einen Platz an seiner Pier versprochen bekommen. In Vrulje muss man einen steilen Berg ca. 15 min hochlaufen um Empfang zu bekommen. Das Essen war mal wieder sehr gut, es gab ganzen Fisch mit verschiedenen Beilagen (eigentlich immer Mangold/Kartoffeln dabei), aber deutlich teuerer als die Tage vorher. Dafür haben wir keine Gebühren bezahlen müssen. Am Abend, in der Nacht hat es zu regnen begonnen und Morgens gegen 0400 zog ein mächtiges Gewitter über uns weg, dass wir bei grellen Blitzen gespannt verfolgten. 


4. Tag Dienstag 08.07.2014

Vrulje - Dugi Otok / Marina Veli Rat ca. 37,5 sm

Um 0930 hieß es wieder Leinen los, wir haben gewartet bis es zu regnen aufgehört hat. Bei stark bewölktem Wetter, tiefen Wolken und nordöstlichem Wind bis zu 5 Beaufort ging es ziemlich schnell zur Sache. Wir haben bis zum Mittag immer das Gewitter hinter uns, das uns verfolgt und nicht locker lässt. Unterwegs passiren wir die Engstelle/Durchfahrt Mala Proversa, beeindruckend. Gegen 1300 hellt es auf, der Wind wird schwächer (2 Beaufort) und wir machen halt an einer Boje in der Bucht von Brbinj. Nach einer guten Stunde mit Salat, Nudeln, einem Döschen Bier und abkühlendem Nass geht es weiter in Richtung Veli Rat. Wir haben es eilig, ein besonderer Tag steht an. Bei der Planung wollten wir noch in der Bucht vor Anker gehen, aber es zog uns in die Marina. Telefonisches Erreichen kein Problem, der Hafen ist riesengroß und wird auch im Hochsommer kaum überlaufen sein. 2 Jungs sofort von Bord, es gibt 2 Kneipen auf der Insel, einen Röhrenfernseher und einen Flachbildschirm...wir ergattern/reservieren einen Tisch direkt vor dem alten Fernseher und erledigen den teueren, aber notwendigen Einkauf beim einzigen Trödler der Insel. Abends dann das legendäre 7:1 im Halbfinale gegen Brasilien, guten Fisch wie immer dazu und jede Menge Wein und Bier. Einen besseren Ort für dieses Spiel (Österreicher neben uns) konnte es nicht geben. Die Hafengebühr mit 80,- EUR war in Ordnung. 


5. Tag Mittwoch 09.07.2014

Veli Rat - Pag/ACI Simuni ca. 27,5 sm

Morgens um 0930, das hat sich sehr gut eingespielt, ging es weiter in Richtung Novalja, der Partyhochburg am Stand von Zrce auf der Insel Pag. Anfänglich 4 Beaufort bei 25 Grad Celsius und leichter Bewölkung ließen einen schönen Tag erahnen. Leider die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Das Ablegemanöver misslang komplett, trotz 5 wirklich erfahrenen Seglern an Bord. Wir haben außen in Richtung Norden angelegt und mussten eigentlich nur gerade aus hinaus fahren, hatten links und rechts Platz, der Wind drückte das Boot ein wenig, aber nicht stark, nach Steuerbord. Unser Rudi konnte es aber nicht ganz abwarten und gab zu schnell ein wenig Gas und wir haben uns in der noch nicht ganz heruntersinkenden Mooring verfangen und hingen dann abrupt stoppend an der Mooring. Mit vielen Kräften von Land und auf dem Boot konnten wir uns wieder auf unseren Liegplatz manövrieren. Ich ging dann mit dem Messer ein wenig tauchen und löste die Mooring abschneidend aus dem Bugstrahlruder. Eine halbe Stunde später waren wir 120,- EUR für die Mooring schlauer und legten ordentlich ab. Shit happens. Problemos segelten wir bei abnehmendem Wind und besserem Wetter in Richtung Pag. Die ersten Delphine begleiteten uns auf dem Törn. Ein PAN-PAN Ruf über Funk, um Schlepphilfe bittend, haben wir nach kurzer Besprechung als nicht möglich erachtet, da wir deutlich über 12 sm entfernt waren. Vor dem ACI Simuni stoppen wir noch an einer kleinen Inselgruppe, stärken uns mit Salat & Co, schwimmen eine Runde und gegen 1700 fahren wir in den Hafen ein, eine vorherige Anmeldung war nicht notwendig. Wir haben einen Liegeplatz mit Tiefgang erhalten, da es in dem Hafen ziemlich flach ist und das Ruder beschädigt werden kann. Auch hier haben wir wieder ca. 80,- EUR bezahlt, die Helfer im Hafen waren sehr gut. Das Hafenrestaurant ist bei wirklich sehr gutem Fisch, Riesenportion und winig Geld sehr zu empfehlen. Leider hat es irgendwann begonnen richtig stark zu regnen. Den Wunsch, nach Zrce zu fahren, haben wir trotzdem in die Tat umgesetzt (Taxi 20,- EUR). Völlig überrascht von solchen riesigen Freiluftdiskotheken (7 Stk. ?) mit geschätzt 2 Tsd möglichen Gästen je Diskothek haben wir die 1-2 Stunden genießen können, obwohl es begonnen hat, richtig zu schütten. Dem Jungvolk (hier wird v.a. Abitur gefeiert) war das egal, es wurde im Regen weiter getanzt. Als es frisch wurde, sind wir wieder in den Hafen zurück in das Restaurant, Fußball schauen, was sonst. 


6. Tag Donnerstag 10.07.2014

ACI Simuni - Zadar/Hafen Tankerkomerc ca. 26 sm 

Um 1000 haben wir nach gutem Frühstück wieder abgelegt, das Wolkenbild wirkte bedrohlich, aber wir haben die genau richtige Zeit erwischt. Bei immer gerefftem Segel hatten wir bei nordwestlichem Wind bis zu 6 Beaufort, bis zu 7,5 kn (FüG) Fahrt aufgenommen. Die dunklen Wolken verfolgten uns die ganze Zeit, kamen aber bei einem Seegang bis Stärke 5 nie näher, um uns zu gefährlich zu werden. Delphine wurden wieder gesichtet. Auf einem Mittagsstopp haben wir bewusst verzichtet, zum Einen dem Wetter geschuldet, zum Anderern lag mit Zadar die schönste und interessanteste Stadt auf unserem Törn vor uns. Erreicht haben wir wieder niemand unter den bekannten Mobilnummern, aber ein freundlicher Hafenmitarbeiter winkte uns sogleich an den Liegeplatz, an dem wir problemlos festmachen sollten. Daraufhiin gab es bei beginnendem Regen ein schönes, gekühltes Anlegebier. Hafengebühr wiederum knapp unter 90,- EUR, wobei wir 20,- EUR für eine verlorene Sanitärkarte (wir haben vier erhalten) nachzahlen durften. Ich wurde ausgelacht, als ich je Kajüte eine Karte verteilen wollte...nachmittags einen schönen Spaziergang durch die herrliche Altstadt, ein Cappucino in einem schönen Cafe und Abends in das beste Fischrestaurant namens Fosa. Es liegt mit herrlichem Ausblick an einer Lagune. Den Preis kann ich leider nicht benennen, weil die Crew von einem Geschäftspartner eines Crewmitglieds eingeladen war, jedoch war Service, alle drei Gänge und der Wein von hervorragender Qualität. Danach noch einen ordentlichen Absacker in der spanisch orientierten Bar/Diskothek La Bodega in der Altstadt und gegen 0100 langsam wieder zum Boot. Morgens zum Frühstück in die Altstadt und zum Einkauf für die Lieben zu hausgebliebenen. Ein kleiner Restschlag fehlt noch...

Ein dunkles Wolkenband begleitet uns nach Zadar


7. Tag Freitag 11.07.2014

Zadar - Marina Biograd ca. 16,5 sm

Um 1130 haben wir für den letzten Schlag abgelegt, insgesamt sind wir knapp über 200 sm gesegelt. Noch schnell im Hafen von Zadar getankt, war wenig los. Absolut zu empfehlen, da im Hafen von Biograd die Boote bis weit über eine Stunde warten mussten. 2 Beaufort, mit keiner Woke am Himmerl ging es los. Mit wenig FüG, aber bei nordwestlichem Wind sind wir gut vorangekommen. Die Entscheidung, nach schönen Manövern in den Hafen einzulaufen, war die weiseste des ganzen Törns. Bei uns hat es bereits ordentlich aufgefrischt, der Seegang wurde bereits rauher. In der ersten Reihe des Hafens haben wir bei bereits 20% Bugabdrift steuerbord rückwärts fahrend auf der schönen Seite backbord gegen den Wind zum Kai anlegen können. Noch absolut problemlos gegen 1430. was sich in den nächsten 3 Stunden in dem Hafen abgespielt hat, war pures Hafenkino. Geschätzt 5 Beaufort. Kein Boot konnte mehr richtig anlegen (vor allem gegenüber am Kai, konnten alle nicht ihren Bug auf Linie halten, sind gegeneinander, aufeinander, parallel zu Kaimauer geschoben worden. Der Schaden, der dort angefallen ist, ging für uns Zuschauenden in die Zigtausende. Unserer Meinung nach ist der Hafen in der ersten Reihe/Einfahrt viel zu windanfällig, weil die Hafenmauer zu niedrig ist. Zum anderen hat uns die Passivität der zahlreichen Angestellten der Vercharterer erschüttert. Keine Beiboote, die beim Einparken, Anlegen geholfen haben, niemand auf den Nachbarbooten, um Leinen rechtzeitiger zu übernehmen. Es war ein Drama, zuschauen zu müssen. Ein Schauspiel ist noch erwähnenswert, ein Segler ist auf eine Yacht gesprungen, hat die Yacht dann in einer Geschwindigkeit und (für uns) halsbrecherischen Manöver perfekt eingeparkt...der Szenenapplaus des Hafens gehörte ihm. Abends beruhigte sich alles, wir haben in einem einfachen Restaurant, ca. 200 mtr vom Hafenausgang an der Hauptstraße (viele Einheimische) auf Empfehlung eines Hafenangestellten sehr gut gegessen. Cevapcici und ein gutes Steak hinterher, nachdem wir uns fast ausschließlich eine Woche von Fisch ernährt hatten. Noch ein Rundgang durch Biograd, nett, aber nichts Besonderes und dann noch Restetrinken an Bord. 


8. Tag Samstag 12.07.2014

Böse Überraschung

Nachdem ein Taucher am Vorabend alle Boote begutachtet hat, haben wir eine 800,- EUR teure Rechnung präsentiert bekommen. Das Ruder war seitlich und unten beschädigt, das Coating/Schutzhülle fehlte bis zum Grund. Wir sind aus allen Wolken gefallen, waren uns absolut keiner Schuld bewusst und haben dies auch so kommuniziert. Bilder vor dem Törn vom Ruder gab es keine, mit dem Hinweis, wenn nichts passiert, werden auch keine Bilder gemacht. Hat alles nichts genützt, wir haben bezahlt, hofften auf die Kautionsversicherung (hat dann auch bezahlt) und haben dann beraten, wann wir eine Grundberürung bzw. den seitlichen Schaden verursacht haben können. Die Grundberührung schließen wir bis heute aus, der seitliche Schaden ist wahrscheinlich durch die Mooring in Veli Rat, durch die Hohe Reibung verursacht worden. Dann schnell alles erledigt, der Rest war kein Problem und mit dem Fahrservice, gebucht über Sail&Fun zum Flughafen...ein wunderbarer Törn ging wieder zu schnell zu Ende.


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